Jahresrückblick 2019: Der CBD-Boom und die Legalisierungsdebatte

Das Jahr 2019 war ein aufregendes Jahr für die Cannabisindustrie. In Deutschland ist Cannabis immer noch illegal, aber die Legalisierungsdebatte hat neue Fahrt aufgenommen, insbesondere im Zusammenhang mit dem Verkauf von CBD-Produkten. Es gab auch viele neue Produkte auf dem Markt, von CBD-Öl über Kosmetika bis hin zu Lebensmitteln. In diesem Blog-Post werfen wir einen genaueren Blick auf die Entwicklung von CBD-Produkten, die Legalisierungsdebatte und aktuelle Studien zum Thema Cannabis.

Der CBD-Boom: mehr Shops, mehr Produkte

CBD-Boom und die Legalisierungsdebatte
CBD-Boom und die Legalisierungsdebatte

CBD-Shops sind in Deutschland schon seit einiger Zeit präsent, aber 2019 gab es einen richtigen Boom, da immer mehr Hersteller und Versender auf den Zug aufspringen. Das hat natürlich auch Konkurrenz und bessere Preise zur Folge. Um sich von anderen Shops abzuheben, bieten viele Geschäfte mittlerweile eine breite Produktpalette an, darunter:

Aromatisierte CBD-Liquids zum Verdampfen
CBD-Tropfen
CBD-Isolate in Kapseln
CBD-haltige Gummiringe in verschiedenen Geschmacksrichtungen
Schokoladenriegel und Schokoladen mit CBD
CBD-Pasten
CBD-Kristalle
Cannabisblüten
CBD-Kosmetika in verschiedenen Varianten
Schmerzlindernde CBD-Salben und Cremes
Verschreibungspflichtige Medikamente mit THC und CBD-Gehalt

Nordic Oil CBD
 

Die Liste ist nicht vollständig und es gibt sicherlich noch viele weitere CBD-Produkte auf dem Markt. In Deutschland gelten diese Produkte momentan als rezeptfreie Nahrungsergänzung oder Kosmetik-Produkte und unterliegen lediglich der Kontrolle der Lebensmittel- bzw. Kosmetik-Industrie.

Cannabis-Hersteller an der Börse

Die Anzahl der Cannabis-Hersteller ist in den letzten Jahren enorm gewachsen. Wer in Aktien von „Canopy Growth“, „Cronos“ oder „Aurora Cannabis Inc.“ investiert, hofft auf satte Dividenden. Die Frage ist nur, wie lange der CBD-Hype anhält. In Deutschland haben bislang nur wenige Lieferanten und Hanf-Anbauer eine Lizenz erhalten, aber in den USA und Kanada haben sich viele Prominente dem Cannabis-Boom angeschlossen. Sie betreiben eigene Cannabis-Farmen oder stellen Selbstanbauern dafür gekauftes Land gegen Beteiligung zur Verfügung.

Die Legalisierungsdebatte um Cannabis

Die Debatte um die Legalisierung von Hanfprodukten inklusive des berauschenden THC hat neue Fahrt aufgenommen. Der neue starke SPD-Mann Kevin Kühnert hat auf dem SPD-Parteitag eine Lanze für die Legalisierung von Cannabis gebrochen. Vertreter des „Deutschen Hanfverbandes“ waren vor Ort, um entsprechende Gespräche zu führen. Doch wie es aussieht, sind manche der in Deutschland und Europa erhältlichen CBD-Produkte nicht mit dem CBD-Gehalt versehen, den sie angeblich haben. Einige enthielten sogar gar kein CBD. Das schafft kein Vertrauen und lässt viele Fragen offen.

Die Dosierungen in den frei verkäuflichen CBD-Produkten sind ohnehin eher für einen entspannten Lifestyle geeignet, als zur Behandlung von Erkrankungen und chronischen Schmerzen. Laut einer aktuellen Studie der „University of Columbia“ ist die Zahl der Cannabis-Konsumenten rückläufig, und das trotz der Legalisierung von CBD. Ausgewertet wurden die Daten des „National Survey on Drug Use and Health“ (NSDUH) mit entsprechenden Angaben von 22.651 Personen. Angaben über den tatsächlichen Cannabiskonsum werden allerdings nicht unbedingt wahrheitsgemäß gemacht.

In Deutschland wurde gerade Daniela Ludwig zur neuen Drogenbeauftragten ernannt. Da die Dame der CDU angehört, ist eher nicht zu erwarten, dass sie für die Legalisierung von THC stimmen wird. Das sieht auch der „Deutsche Hanfverband“ so. Durch drogenpolitische Fachkompetenz glänzt die neue Drogenbeauftragte nämlich nicht. Ludwig ist Juristin, ihr Spezialgebiet war bisher die Verkehrspolitik. Das Thema Cannabis lag bisher nicht innerhalb ihres Horizonts. Immerhin hat Ludwig seit ihrer Ernennung mehr Offenheit für eine etwas liberalere Cannabis-Politik gezeigt.

Aktuelle Studien zum Thema Cannabis oder CBD befassen sich mit dessen medizinischer Wirkung. Insbesondere in der Krebsbehandlung sollen Cannabismedikamente als Begleittherapie einen Durchbruch erbringen. Sie sollen die Lebensqualität steigern und die Überlebenszeit verlängern. Eine Studie mit ca. 100 Probanden vom Londoner „King’s College“ legt nahe, dass medizinische CBD-Präparate höher dosiert werden müssen als die frei verkäuflichen CBD-Produkte.

Nordic Oil CBD

Eine andere Studie der Universität Köln stellte fest, dass CBD bei schizophrenen Patienten genauso gut wirkt wie herkömmliche Antipsychotika. CBD hat aber nicht deren Nebenwirkungen. Die angstlösende Wirkung von CBD ist zumindest in Tierversuchen ähnlich der von Valium. Problematisch ist jedoch, dass hohe CBD-Dosen den Stoffwechsel lahmlegen und Leber-Enzyme hemmen. Damit werden Wechselwirkungen durch andere Medikamente wahrscheinlicher. Während manche Patienten bereits mit niedrigen CBD-Dosen behandelt werden können, benötigen andere aber sehr hohe Dosen. Warum das so ist, konnte bisher nicht geklärt werden.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass 2019 ein aufregendes Jahr für die Cannabisindustrie war. Es gab viele neue Produkte auf dem Markt, die Legalisierungsdebatte hat neue Fahrt aufgenommen und es wurden viele neue Studien durchgeführt, die sich mit der medizinischen Wirkung von Cannabis und CBD befassen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Cannabisindustrie in den kommenden Jahren weiterentwickeln wird und ob sich die Legalisierungsdebatte zugunsten einer liberaleren Drogenpolitik weiterentwickelt.

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