Hanföl und CBD-Öl – Die vergessenen Wundermittel

Hanf, auch bekannt als Cannabis, ist eine der ältesten Nutzpflanzen der Welt. Seit mehr als 5.000 Jahren wird die Hanfpflanze für verschiedene Zwecke genutzt. Die Chinesen verwendeten die Hanffasern, um Seile, Stoffe und Segeltücher herzustellen. Heutzutage wird die Pflanze auch für die Herstellung von Textilien oder naturfaserverstärkten Kunststoffen eingesetzt.

Hanf – von starken Seilen zum Millionenmarkt

Hanföl und CBD-Öl – Die vergessenen Wundermittel
Hanföl und CBD-Öl – Die vergessenen Wundermittel

Hanf wurde jedoch nicht nur als Rohstoff verwendet, sondern auch als Medizin. Seit dem 2.400 v. Chr. wurden die ersten Tees aus Hanf hergestellt, um Beschwerden zu lindern. Die Chinesen hielten ihr medizinisches Wissen über Heilpflanzen wie Hanf in dem fast 5.000 Jahre alten Buch „Shennong Bencaojing“ fest. Hanf wurde von China aus in die Welt getragen und eroberte die alten Ägypter, die Griechen und andere europäische Völker. Im 16. Jahrhundert gelangte Hanf durch die Kolonialisierung nach Amerika.

In den folgenden Jahrhunderten wurde immer mehr über das therapeutische Potenzial der Hanfpflanze entdeckt. Beispielsweise verschrieb der Leibarzt von Queen Victoria der britischen Monarchin Hanf gegen ihre Menstruationsbeschwerden. Doch einen deutlichen Sprung vorwärts machte die Wissenschaft erst in den letzten Jahrzehnten. Das Ergebnis: CBD-Öl und Hanföl eroberten den globalen Markt. Inzwischen gibt es Hanf-Fonds, in die Hedgefonds-Manager unglaubliche Summen zahlen, um vom Aufschwung der Branche zu profitieren.

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Hanföl und CBD-Öl – was ist das?

Die medizinischen Wirkungen von Cannabis sind auf Pflanzenstoffe zurückzuführen, die es in dieser Vielfalt nur in Hanf gibt: Cannabinoide. Cannabinoide werden von Pflanzen gebildet, um sich vor Fressfeinden zu schützen. Cannabis ist nicht die einzige Pflanze, die diese Schutzstoffe bildet. Lebermoos, Sonnenhüte und Jambú synthetisieren ebenfalls Cannabinoide. Doch Hanf stellt Cannabinoide her, die in keinen anderen Pflanzen vorkommen. Insgesamt wurden bisher 113 einzigartige Cannabinoide in Cannabis entdeckt.

Cannabidiol, kurz: CBD, ist eines dieser Cannabinoide. Es ist seit circa zwei Jahrzehnten der Gegenstand intensiver Forschungsarbeit. Dabei entdecken Forscher immer wieder therapeutische Anwendungsmöglichkeiten. Häufig fehlt es jedoch an hochwertigen Humanstudien, um die Erkenntnisse zu bestätigen.

Hanf und Hanfprodukte wie Hanföl oder CBD-Öl werden von den meisten Menschen intuitiv mit Drogen in Verbindung gebracht. Marihuana, Haschisch und Kief werden zwar ebenso aus der Hanfpflanze hergestellt, unterscheiden sich aber grundsätzlich von legalen Produkten wie CBD-Öl. Die berauschende Wirkung von Marihuana und Co. beruht auf THC. THC ist ein psychoaktives Cannabinoid, das unter das Betäubungsmittelgesetz (BtMG) fällt. Grundsätzlich gilt für Hanföl und CBD-Öl, dass sie nicht unter das BtMG fallen, solange sie einen THC-Gehalt von 0,2 Prozent nicht überschreiten.

Hanföl und CBD-Öl unterscheiden sich vor allem in ihrer Zusammensetzung. Bei Hanföl handelt es sich in der Regel um ein Vollspektrumöl. Das heißt, es enthält einen Großteil der Cannabinoide und Terpene der Hanfpflanze. Für Hanföl spricht, dass Terpene und Cannabinoid synergistische Effekte zeigen – sich also gegenseitig unterstützen. CBD-Öl enthält dagegen nur CBD. CBD gilt als das Cannabinoid mit der größten Bandbreite an medizinischen Einsatzmöglichkeiten.

Wie funktionieren Cannabinoide?

CBD-Öl und Hanföl entfalten im Körper ihre Wirkung über dieselben Rezeptoren. Um den Überblick zu bewahren, wird jedoch nur die Wirkungsweise von CBD genauer beleuchtet.

Cannabinoide interagieren im Körper mit bestimmten Cannabinoid-Rezeptoren. Diese Rezeptoren werden CB1- und CB2-Rezeptoren genannt und bilden gemeinsam das Endocannabinoid-System. Das Endocannabinoid-System wurde in den 90er Jahren entdeckt und galt für die Wissenschaftler als der Beweis dafür, dass der Körper selbst Cannabinoide herstellt.

Wenige Jahre darauf wurde das inzwischen am besten erforschte Cannabinoid, Anandamid, entdeckt. Seither werden Cannabinoide in körpereigene Endocannabinoide und pflanzliche Phytocannabinoide unterschieden. Die Wirkungsweisen der beiden Formen unterscheiden sich kaum. Beide gehen eine Verbindung mit den Cannabinoid-Rezeptoren ein und lösen so spezifische Stoffwechselprozesse aus. Die Art der Prozesse hängt vor allem von der Art der Zelle und der Lage des Rezeptors ab. Da sich CB-Rezeptoren fast im gesamten Körper finden lassen, unterscheidet sich die Wirkung je nach Zelltyp. Daneben können die Rezeptoren sowohl an der Zellwand als auch an einzelnen Zellorganellen sein. Kurz: Die Wirkungsmechanismen sind komplex.

Der Unterschied zwischen CBD und anderen Cannabinoiden

CBD unterscheidet sich in der Wirkung von anderen Cannabinoiden. Cannabinoide wie THC und Anandamid aktivieren die CB-Rezeptoren. Sie wirken agonistisch. CBD wirkt jedoch antagonistisch und hemmt die Wirkung. CBD kann man sich wie einen falschen Schlüssel in einem Schloss vorstellen. In das Schloss kann kein anderer Schlüssel gesteckt werden, wodurch die Tür ungeöffnet bleibt. CBD blockiert die Rezeptoren, sodass andere Cannabinoide den Rezeptor nicht mehr aktivieren können.

Die Einsatzgebiete von CBD-Öl

Die Erforschung von CBD steckt noch in den Kinderschuhen. Es gibt zwar eine Vielzahl von Studien mit Tieren sowie in-vitro-Versuche (Reagenzglasversuche), aber deren Aussagekraft ist gering. Viele gesundheitsbezogene Aussagen beruhen daher auf den Erfahrungen von Konsumenten.

Zur medikamentösen Behandlung wird CBD lediglich in Amerika bei zwei schweren Epilepsieformen von Kindern verwendet, die ansonsten behandlungsresistent sind. Dabei handelt es sich um das Lennox-Gastaut- und das Dravet-Syndrom. Insbesondere Dravet-Kinder profitieren von dem CBD-Medikament. In Deutschland sprechen sich Experten zunehmend für die Zulassung des Medikaments aus.

Ansonsten gelten einige Erkenntnisse als gesichert, die jedoch noch nicht in der medizinischen Praxis angekommen sind. Als wissenschaftlich erwiesen gilt, dass:

CBD angstlindernd wirkt: 2015 erschien eine Review der aktuellen Studienlage in der renommierten Fachzeitschrift „Neurotherapeutics“. In der Review kommen vier amerikanische Wissenschaftler zu dem Schluss, dass CBD bei generalisierter Angststörung, Panikstörung, sozialer Angststörung, zwanghafter Zwangsstörung und posttraumatischer Belastungsstörung helfen kann.
CBD bei depressiven Symptomen hilft: Sowohl Tier- als auch Humanstudien weisen auf einen antidepressiven Effekt von CBD hin. Wissenschaftler vermuten, dass CBD die Funktionsweise von Serotonin-Rezeptoren verändert. Das sind Rezeptoren, an die das „Glückshormon“ Serotonin andocken kann.
CBD chronischen Schmerzen entgegenwirkt: Insbesondere der Einsatz bei Arthritis gilt als vielversprechend.
CBD Schlafbeschwerden lindert: Schon 1981 wurde eine vielversprechende Humanstudie mit fünfzehn Teilnehmern, die an Schlafstörungen litten, publiziert. Schlafdauer und -qualität verbesserten sich signifikant.
CBD Stress mindert: CBD dämpft die Reaktion auf Stressoren und hemmt die Sekretion von Stresshormonen.

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Fazit

Hanföl und CBD-Öl haben in den letzten Jahren stark an Beliebtheit gewonnen. Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass die enthaltenen Cannabinoide ein großes medizinisches Potenzial haben. Insbesondere CBD hat sich in den letzten Jahren als vielversprechendes Therapeutikum für verschiedene Erkrankungen erwiesen. Obwohl die Erforschung von CBD noch in den Kinderschuhen steckt, gilt es als gesichert, dass CBD angstlindernd, antidepressiv, schmerzlindernd, schlaffördernd und stressmindernd wirkt.

Allerdings gibt es noch viel Forschungsbedarf, um die Wirkungsweise von CBD zu verstehen und mögliche Risiken und Nebenwirkungen zu erforschen. Es ist daher wichtig, vor der Verwendung von Hanföl und CBD-Öl Rücksprache mit einem Arzt zu halten und sich umfassend über mögliche Risiken und Wechselwirkungen zu informieren.

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